Übergewichtig ganzheitlich betrachtet – Fortsetzung!
Wie im Post »HILFE, ICH BIN ZU DICK, Teil I« nahe gebracht, so ist dringend zu überlegen, ob einer langfristige Gewichtsreduktion nicht eine Überarbeitung und Änderung belastender Lebensumstände vorangehen sollte. Diäten sind – im Gegensatz zu Lebens-/Ernährungsumstellungen – an sich schon zum Scheitern verurteilt, erst recht, wenn die Umstände und Gründe für den Körperpanzer nicht vorab eliminiert werden. Solange man sich unterbewusst mächtig, füllig, stämmig, imposant, stattlich aber damit auch repräsentativ – alles samt Synonyme für den Begriff »dick« – braucht, wird es langfristig nichts helfen, ein paar Tage die Hälfte zu essen, oder nur Eiweiß oder nur Gemüse hinunterzuwürgen. Der Bruch des Diätdammes ist so sicher wie wenig sonst im Leben.
Hat man erst einmal eine erste Ahnung, warum das eigene Unterbewusstsein nach Panzerung oder findet man keinen Grund für die übersteigerte Leibesfülle, so stünde in beiden Fällen als nächstes eine Beschäftigung mit den eigenen Glaubenssätzen auf dem persönlichen, ganzheitlichen Gewichtsreduktions-Programm.
Unsere Glaubenssätze gestalten unser Leben!
Glaubenssätze steuern uns unbewusst und sehr häufig einschränkend in unserer Ziel- und Erfolgserreichung, in unserem Lebensglück und beim Abnehmen. Glaubensätze haben die Tendenz zu selbsterfüllender
Prophezeiung (»Das habe ich ja gleich gewusst, dass ich…«) und Voreingenommenheit.
Glaubenssätze sind der Ausdruck dessen, was wir unbewusst über uns und die Welt glauben.
»Alle … sind Diebe/Betrüger/Terroristen.«
»Meine Arbeit ist nichts wert.«
»Ich darf nicht so erfolgreich sein wie mein Bruder.«
Unbewusste Glaubenssätze wie diese behindern uns häufig deswegen in unserer Zielerreichung so massiv, weil sie in Wahrheit gar nicht den von uns selbst erwarteten, bewussten Meinungen entsprechen. Die meisten dieser »Beliefs« bilden wir im frühen Kindesalter durch das Annehmen bzw. Spiegeln von Verhaltensmustern anderer Personen: Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Kindergarten-Pädagogin, Lehrer usw. Wie viele beruflich unglückliche, unzufriedene Menschen haben von den Eltern mit auf den Weg bekommen, dass ihre Arbeit nichts wert sei, bloß weil ihre Erzeuger dies von sich glaubten.
Gerade beim Thema Abnehmen spielen verborgenen und hindernde Glaubenssätze eine gewaltige Rolle! So bildet sich aus Omas gut gemeinten, aber denkbar schlecht gemachten Aufforderungen »Iss zusammen, damit was wird aus dir« im Umkehrschluss der unbewusste Belief beim solchermaßen jahrein, jahraus geprägten Kind: »Wenn ich nicht möglichst viel esse, wird nichts aus mir«. Oma verführte übrigens das Enkerl deswegen immer zu noch einem Nachschlag der von ihr gekochten Speisen, weil sie ihrerseits vielleicht selbst von ihrer eifersüchtigen Schwiegermutter als blutjunge Ehefrau das Belief mitbekam, dass »aus dir nie eine gute Köchin wird«. Umso mehr das Enkerl nun isst, desto mehr unterbewusste Befriedigung bei der Großmutter, dass »mein Essen ja doch schmeckt«.
Auch Vaters Dauersager »Ein Mann unter 100 Kilo ist kein Mann« – entstanden aus eigenem Übergewicht und der eigenen Unfähigkeit, dies zu ändern – kann den Sohn extrem in eine negative Richtung leiten. Auch einem unsportlichen Leben geht unglaublich oft ein in jüngsten Jahren – und sei es nur einmal – von einer wichtigen Person gehörtes »Lass das, für Sport bist du ja viel zu tollpatschig!« voran. Gerade bei Mädchen ein oftmalig zu beobachtendes Phänomen, wenn die Kleine mit den Brüdern Fußballspielen möchte. »Ok, dann halt keinen Sport, dann halt nur mehr lesen, Puppen spielen und Süßigkeiten naschen«, und schon startet die Laufbahn in ein unsportliches, inaktives, ungesundes Leben, stets begleitet von Speckröllchen, Cellulite und vermeintlichem Liebeskummer wegen des schwabbeligen Popos…
Beobachten Sie sich in einer für Sie typischen Situation, die zu Ihrem Übergewicht geführt hat als wären sie eine(n) DarstellerIn eines Filmes, und fragen Sie sich:
Was muss die Person in diesem Film von sich denken, dass sie sich so verhält, oder dass sie das mit sich machen lässt?
Nehmen Sie einschränkenden Glaubenssätzen die Kraft! Schaffen Sie sich Ihr sinnvoll-nützliches Belief-System mit der simplen Frage:
»Gab es schon einmal eine Ausnahme?« oder wenden Sie folgende vier Fragen auf einen einschränkenden Glaubenssatz an:
- Frage: Ist das wahr?
- Frage: Kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass das wahr ist?
- Frage: Wie reagiere ich, was passiert, wenn ich diesen Gedanken glaube?
- Frage: Wer wäre ich ohne diesen Gedanken?
Aus Byron Katies »The Work«
Lesen Sie weiter im Post HILFE, ICH BIN ZU DICK, TEIL III