Ich fühle, daher gewinne ich!
Dieser Titel, mehr noch, diese Lebensregel von READY TO WIN™ ist formuliert in Anlehnung an den 1641 aufgestellten und weltberühmt gewordenen philosophischen Grundsatz von René Descartes »Cogito ergo sum – ich denke, also bin ich«. Heutige Kritikpunkte an Descartes‘ »fundamentum inconcussum« außer Acht lassend, ist für uns jedenfalls ein »unerschütterliches Fundament«, dass nur, wer seine Gefühle zulässt, ganzheitlich erfolgreich & glücklich sein wird.
Basis unserer Gefühle sind über die Sinnesorgane wahrgenommene Empfindungen. Die – nach außen gerichteten – seelischen Reaktionen darauf sind Emotionen. Sich an einem heißen Tee den Mund zu verbrennen, ist eine gefühlte Sinneswahrnehmung, den Teebecher daraufhin laut fluchend auf den Boden zu schleudern, die Emotion dazu. Solche Affekthandlungen bzw. emotionale Erregungen generell sind in der Regel sehr kurzfristige, intensive Verhaltensweisen, stark beeinflusst vom auslösenden Reiz.
Im Gegenzug dazu, und hier nur zur Vollständigkeit erwähnt, sind Stimmungen langfristige, eher nach innen gerichtete Gemütslagen, die oft schon Lebenseinstellungen gleichen – man denke hier nur an die Melancholie.
Das Wort »Emotion« stammt aus dem lateinischen emovere, was so viel wie »herausbewegen, hinausschaffen« bedeutet. Und damit die Affekthandlung im Sinne von »An-die-Oberfläche-Befördern seiner Gefühle« sehr verständlich beschreibt. Heute scheint es jedoch geradezu in Mode, Emotionen oft als Synonym für schlechtes Benehmen zu missbrauchen. Immer dann, wenn jemand seine gute Kinderstube vergessen hat und etwa Familienmitglieder, Freunde, Trainer, Kollegen, Mitarbeiter usw. anbrüllt anstatt sachlich-konstruktiv mit ihnen zu kommunizieren, wird als Begründung für eigentlich mangelnde Umgangsformen entschuldigend mit Emotionalität argumentiert. Mit dem Tennisschläger zum x-ten Mal auf die Netzkante einzudreschen, dem gegnerischen Fußballspieler einen Kopfstoß zu verpassen und ähnliche rüpelige Mätzchen mehr sind jedoch nur ein allzu aktives Nachaußenkehren seiner inneren Gefühlswelt, welche hier Ärger und Wut unmissverständlich zum Ausdruck bringt. Leider ist es praktisch nie möglich, dem so tobenden in diesem Moment einen Spiegel vorzuhalten, denn dann würde er nicht nur seine eigene Schwäche und Unsicherheit als wahres, unbewusstes Motiv seines peinlichen Fehlverhaltens erahnen, sondern auch gleich live sehen, wie lächerlich Entgleisungen dieser Art aus dem Blickwinkel anderer wirken.
Emotionalität ist nicht zu verwechseln mit dem unprofessionellen Verlieren der Contenance.
Ein ganz ähnliches Phänomen ist auch, dass gerade Männer meinen, wenn sie schon einmal Gefühle offen zeigen, dies ausschließlich aggressive und negative Entladungen sein müssen. Sprich, wenn einem etwas auch nur ein klein wenig gegen den Strich geht, dann sofort raus mit der Erregung und jedem, der in die Schusslinie gerät, gleich mit dem Allerwertesten ins Gesicht fahren. Dabei wird völlig missachtet, dass es zwar sehr wohl essenziell ist, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, aber nicht ausschließlich seinen schlechten. Vielmehr auch seinen guten!
Emotionen werden also heute vorrangig negativ mit Gemütsbewegungen in Verbindung gebracht, weil zumindest die meisten Männer ihren weichen, weiblichen Anteil (in der Philosophie des Daoismus als Yin bezeichnet) entweder unbewusst vernachlässigen oder ganz bewusst verdrängen. Moderne Frauen wiederum kehren immer mehr ihren männlich-harten Yang-Anteil nach außen, verfügen auch sie natürlich über beide Pole, wie im YinYang-Symbol sinnbildlich dargestellt. Die logische Reaktion, zumindest bei machomäßig veranlagten Mannsbildern? Positive, herzliche, empfindsame oder gar romantische Regungen sofort als Schwäche im Keim zu ersticken, um vorm anderen Geschlecht nicht als Schluffi dazustehen.
Du musst dich durch die Achterbahn der Gefühle treiben lassen und alles in deinen Körper aufsaugen. Body Miller
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