Die Nahrungsmittelindustrie mit ihren gewinnorientierten Interessen und gewaltigen Werbeetats, die Medien, die um diese Etats in Form von Werbeeinschaltungen buhlen, aber auch wir – mittlerweile offenbar nur mehr auf die optischen und geschmacklichen Reize eines Essens achtenden – Konsumenten, haben heute eine Kost entstehen lassen, das aus ernährungsphysiologischer Sicht zu 90 % gleich in die Mülltonne gehört. Ohne vorher unseren Körper zu durchlaufen.
Gott sei Dank gibt es in der deutschen Sprache eine feine, aber bei ganzheitlicher Betrachtung wesentliche Nuancierung in den Worten »Lebensmittel« und »Nahrungsmittel«. Erweitert noch um den Begriff »Genussmittel«, kommen wir so zu einer unserer Meinung nach sehr griffigen Unterscheidung zwischen Produkten, die wir möglichst oft, viel und vielfältig essen sollten, weil sie für uns Menschen dank ihrer hohen Konzentration an Vitalstoffen in höchstem Maße gesund sind und entscheidend dazu beitragen, uns auch präventiv gesund zu erhalten: Lebensmittel. Produkten, mit denen wir uns über weite Strecken unseres immer hektischer werdenden Lebens bequem, schnell und gesundheitlich ganz passabel Energie zuführen können: Nahrungsmittel. Und Produkten, die uns bei dauernder und vor allem zu hoch dosierter Konsumation erwiesenermaßen die Gesundheit ruinieren, den meisten von uns jedoch fatalerweise am besten schmecken: Genussmittel. Hat man seinen Appetit und Heißhunger nach diesen Genussmitteln unter Kontrolle, so sind selbst diese zu konzentrierten, zu energiereichen, zu vitalstoffarmen und die meisten unsere Wohlstandserkrankungen auslösenden Leckereien durchaus okay. Denn dann konsumiert man Sie so, wie eigentlich schon im Wortsinn darauf hingewiesen: als Genuss, als seltenen Leckerbissen, als raren Delikatesse, als verdiente Belohnung. Ernährungsphysiologisch isoliert betrachtet, sicher schlecht für den Körper. Aber auch ein Leben ohne Genuss ist garantiert schlecht für Seele, Geist und damit auch Körper.
Lebensmittel : Nahrungsmittel : Genussmittel
Unsere nun folgende Unterscheidung wird vielleicht manchen Lesern mit Background aus der Landwirtschaft und/oder mit Nahrungsmittelproduktion nicht gerade vorzüglich schmecken. Könnten wir jedoch ein weitläufiges Umdenken der vorherrschenden Essgewohnheiten anhand dieser Kategorisierung bewirken – der oft kolportierte Ärztemangel hierzulande würde durch einen dramatisch verbesserten Gesundheitszustand der Bevölkerung wohl kaum mehr ein Problem darstellen!
Lebensmittel sind unserer Einschätzung nach:
Z.B.: Frisches Gemüse, Obst, Salate, (Wild-)Kräuter, Sprossen, Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte, ungesüßte Trockenfrüchte (und Superfruits wie Datteln, Goji-Beeren, Maulbeeren, Physalis, Preiselbeeren), Gewürze, Bio-Ei, Kaltwasserfisch, Wild vom Jäger, hochwertige Pflanzenöle, frisches, sauberes (Quell-)Wasser oder (z.B. mittels BWT) aufbereitetes Wasser, Kräutertees, Grüntees, Carpe Diem Kombucha.
Nahrungsmittel sind unserer Einschätzung nach:
Z.B.: Unfrisches und tiefgefrorenes Gemüse sowie dessen Verarbeitung etwa zu Püree udgl., Obst aus Konserven bzw. verarbeitet wie z.B. Apfelmus, gesüßtes Trockenfrüchte, Fertigsalate, Vollkornbrot/-gebäck ohne Backzusätze (am besten selbst gebacken), Fertiggerichte ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel, Nudeln, Reis, Butter, Pizza in Italien, Fisch (geräuchert, Dose), Bio-Geflügel, Bio-Rindfleisch, alkoholfreies Bier, zuckerreduzierte Süßigkeiten, Tees, Mineral-/Flaschenwasser
Genussmittel sind unserer Einschätzung nach:
Z.B.: Fastfood, Conveniencefood, Fertigpizza, Nicht-Bio-Fleisch, gesättigte (tierische) Fette (Schmalz, Bratlfett), Wurst, Milch(-produkte), Käse, das in unseren Breiten übliche Brot und Gebäck (aus dem Supermarkt oder vom 08/15-Bäcker), Mehlspeisen, Süßigkeiten, Schokolade, Knabbergebäck/-nüsse, Mineralwasser mit Geschmack (und Zucker!), Limonaden, Energydrinks, Früchtetees, alkoholische Getränke udgl.
Bauen Sie möglichst viele Lebensmittel in Ihren Speiseplan ein, ergänzt durch gute, regionale Nahrungsmittel und konsumieren Sie Genussmittel, wirklich dem Namen entsprechend und spärlich!
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