Diese These der Soziologie basiert auf dem Matthäus-Evangelium, in welchem es da lautet:
»Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.«
Und Matthäus musste es wissen, war er doch Zöllner und Steuereintreiber in Personalunion, bevor er sich Jesus anschloss …
Schon im Neuen Testament der christlichen Bibel steht also unmissverständlich zu lesen, dass Erfolg zu Erfolg führt. Mit »The winner takes it all, the loser is standing small« vertritt die schwedische Popband ABBA in etwa denselben Ansatz, bloß zweitausend Jahre später. »Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen« wäre dann die um eine Stufe gröbere Auslegung ein und desselben Phänomens: Wer einmal Erfolg hat, wird weiter Erfolg ernten.
Abseits aller philosophischen Betrachtungsweisen ist es eine Tatsache, dass Winner schlicht und einfach mehr Aufmerksamkeit erzeugen und genießen und dies wiederum der Karriere förderlich ist. Wer Wettkämpfe gewinnt, bekommt (noch) bessere Trainingsmöglichkeiten, besseres Material, um den bemühen sich Mentaltrainer, Physiocoaches und Ernährungsberater gleichermaßen. Medien hofieren den Sieger, Sponsoren interessieren sich im Wesentlichen für Champions und nicht für die Mitläufer oder gar Ewig-Vierten. Der Triumphator wird in die Netzwerke der selbsternannten Übermenschen aufgenommen und diniert plötzlich mit Schwarzenegger und Co im Haubenlokal, anstatt mit seinen früheren Kumpels in der Vereinskneipe Würstel mit Dosenbier hinunterzuspülen.
Sowohl im Profisport als auch im Leben global vereinnahmt eine kleine Minderheit allen Erfolg, wogegen die Mehrheit der Menschen erfolglos bleibt. Die Verteilung von Arm und Reich auf diesem Planeten unterstreicht das Matthäus-Prinzip zusätzlich: Wer ohnehin schon viel hat, bekommt noch mehr dazu. Auch schon aus diesem Gesichtspunkt heraus ist der erste Sieg ein so wichtiges Ereignis, ist er doch zwingend nötige Ausgangsbasis für immer mehr und mehr und mehr.
Definiert man Erfolg – wie wir es tun – nicht ausschließlich über eine imposante Vielzahl an eingeheimsten Pokalen, so kann der Matthäus-Effekt dennoch viel Positives für ein erfülltes Leben bedeuten: Man lernt zwar als im Rampenlicht stehender Sportler zwangsläufig jede Menge Trittbrettfahrer kennen, aber natürlich durchaus auch beeindruckende ganzheitliche Persönlichkeiten, zu denen man ohne ein entsprechendes Siegesbewusstsein nicht so leicht vorgedrungen wäre.
Sich mit der Aura der Sieger umgeben
Nun ist es nicht jedem gegeben, rasch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite zu haben und somit den ganz besonders reizvollen Geschmack des »Ich hab’s geschafft« frühzeitig auskosten zu dürfen.
Ein sehr probates Mittel, dennoch kolibrigleich an fremden Visionen zu saugen, um den eigenen näher zu kommen, ist, sich in das Ambiente von Champions zu begeben.
Es kann schon eine zu tiefst motivierende Erfahrung sein, in Red Bulls Hangar-7 in Salzburg an einer der Bars einen herrlichen Espresso oder köstlichen Longdrink zu konsumieren und einfach die Aura der großen weiten Welt des Erfolges auf sich einwirken zu lassen. In diesem Erlebnishangar der architektonischen Superlative werden auch wöchentlich Sportsendungen (Sport & Talk im Hangar-7) mit eingeladenen Sportstars produziert. Hierbei einmal Mitglied des Saalpublikums zu sein ist zwar gratis, aber mit Sicherheit nicht umsonst! Aus allernächster Nähe kann man das professionelle Auftreten der Stars in einer Live-Sportsendung hautnah beobachten und mit etwas träumerischen Fähigkeiten sich selbst an die coolen Interviewtische imaginieren.